Bereits 2022 haben wir uns mit den mehr als 100 nicht-heterosexuellen Mitarbeitenden katholischer Einrichtungen solidarisiert, die in Deutschland gemeinsam an die Öffentlichkeit gegangen sind, um für eine Kirche ohne Angst einzutreten.
Wir stellen uns nach wie vor hinter die Aktion #OutinChurch und hinter alle Menschen, die Diskriminierung, Verletzung und Ausgrenzung in unserer Kirche erfahren müssen. Die Achtung der Menschenwürde ist für uns in der Frohen Botschaft Jesu Christi grundgelegt und schließt alle Menschen ein, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität. Eine Kirche, in der man sich aufgrund seiner sexuellen Orientierung verstecken muss, kann nicht im Sinne Jesu sein.
Die gestern herausgegebene Erklärung ist daher zwar ein nicht unbedeutsamer und wichtiger Schritt in die richtige Richtung, eine Kurskorrektur im Blick auf die kirchliche Lehre ist sie jedoch nicht. Damit kann die Erklärung für uns nur ein Anfang hin zu einer für uns notwendigen Gleichberechtigung homosexueller und wiederverheirateter Paare sein. Homosexualität ist für uns keine Sünde! Notwendig ist eine Haltungsänderung im Blick auf die Lehre der Kirche, nicht nur pastoral gesehen. Daher fordern wir von allen Bischöfen, dass sie sich für eine längst überfällige Weiterentwicklung der kirchlichen Lehre einsetzen, um die wissenschaftlichen Erkenntnisse endlich wahr- und anzunehmen. Anstatt Leid zu verursachen muss die kirchliche Lehre Orientierung und Hilfe für ein gelingendes Leben bieten – auch in Beziehungen. Wir wünschen uns, dass die Möglichkeit der Segnung homosexueller und wiederverheirateter Paare nun auch von vielen pastoralen Mitarbeitenden im Bistum Würzburg aufgegriffen und ihnen durch die Bistumsleitung hierzu explizit der Rücken gestärkt wird.
Dr. Michael Wolf , Vorsitzender
Anja Mantel, stv. Vorsitzende
Ralf Sauer, stv. Vorsitzender