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„Wenn ich auch der Meinung bin, dass die Kirche sich aus den Wahlkämpfen besser heraushalten sollte, bin ich dankbar für das Statement der Deutschen Bischofskonferenz, dass die AfD für Christen nicht wählbar ist.“

Diözesanratsvorsitzender Dr. Michael Wolf bei der Frühjahrsvollversammlung des Diözesanrats

„Wenn ich auch der Meinung bin, dass die Kirche sich aus den Wahlkämpfen besser...

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Stellungnahme der Diözesanratsvorsitzenden

„Wie kann der Fortgang des Synodalen Wegs aussehen?“

Am vergangenen Donnerstag wurde der im Rahmen der Synodalversammlung beratene Grundtext des Synodalforums IV „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“ aufgrund der fehlenden Zweidrittelmehrheit der Bischöfe abgelehnt. Obwohl der Text eine Zustimmung von mehr als 80 Prozent bei den Synodalen und auch eine Mehrheit der Bischöfe fand, erreichte er aufgrund der in der Satzung des Synodalen Wegs festgelegten Modalität, die auch unter den Bischöfen eine Zweidrittelmehrheit vorsieht, nicht das erforderliche Quorum.

Fassungslos sind wir als Vorsitzende des Diözesanrates der Katholiken im Bistum Würzburg vor allem darüber, dass sich jene Bischöfe, die gegen den Grundtext stimmten, nur vereinzelt vor der Abstimmung in der Synodalversammlung zu Wort meldeten. Die meisten der gegen den Text stimmenden Bischöfe brachten sich nicht in die Debatte ein, übten aber die ihnen gegebenen Machtposition aus, sodass der Text abgelehnt wurde. Ebenfalls beteiligten sie sich größtenteils nicht an der anschließenden Diskussion. Diese Haltung wird der in einem solchen komplexen Prozess wie dem des Synodalen Wegs nicht gerecht, um nicht zu härteren Formulierungen zu greifen. Zudem stellt sich die Frage, wie der weitere Fortgang des Synodalen Weges aussehen kann.

Wir als Vorsitzende des Diözesanrates der Katholiken im Bistum Würzburg stellen uns die Frage, wie ernst es manchen Bischöfen wirklich mit der viel versprochenen Synodalität ist. Es darf nicht nur bei einem Darüber-sprechen bleiben. Es geht darum, synodal zu handeln, Macht abzugeben sowie die notwendigen Schritte gemeinsam mit allen Gläubigen zu gehen. Damit zeigt sich einmal mehr, wie asymmetrisch und prekär der Umgang einiger Bischöfe mit der ihnen gegebenen Macht ist.

Das Ergebnis der Abstimmung löste nicht nur Sprach- und Ratlosigkeit bei den Synodalen in Frankfurt am Main selbst sondern auch bei vielen Katholikinnen und Katholiken in unserem Bistum aus. Die Ablehnung des Textes ist ein Schlag in das Gesicht aller Menschen, die sich seit langem durch das Lehramt der Katholischen Kirche aus der Gemeinschaft der Gläubigen ausgeschlossen fühlen und verletzt wurden oder nach wie vor werden. Letztlich trifft es auch kirchliche Mitarbeitende, die sich u. a. durch die Aktion #OutinChurch klar und offen positionierten sowie jene, die in der Pastoral, in den Beratungsstellen und in unzähligen kirchlichen Einrichtungen Tag für Tag nahe am Alltag und dem Leben der Menschen sind und diese für sie nicht mehr glaubwürdige Sexualmoral vertreten müssen.

Dankbar sind wir darüber, dass unser Bischof Dr. Franz Jung dem Text zustimmte. Wir erwarten von ihm und der Bistumsleitung, dass sie den Grundtext als Leitlinie für die Katholischen Kirche im Bistum Würzburg anerkennen.

Dr. Michael Wolf, Vorsitzender Diözesanrat der Katholiken im Bistum Würzburg
Lucia Stamm, Stv. Vorsitzende Diözesanrat der Katholiken im Bistum Würzburg
Ralf Sauer, Stv. Vorsitzender Diözesanrat der Katholiken im Bistum Würzburg