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„Wenn ich auch der Meinung bin, dass die Kirche sich aus den Wahlkämpfen besser heraushalten sollte, bin ich dankbar für das Statement der Deutschen Bischofskonferenz, dass die AfD für Christen nicht wählbar ist.“

Diözesanratsvorsitzender Dr. Michael Wolf bei der Frühjahrsvollversammlung des Diözesanrats

„Wenn ich auch der Meinung bin, dass die Kirche sich aus den Wahlkämpfen besser...

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Außerordentliche Vollversammlung des Diözesanrats der Katholiken zur „Pastoral der Zukunft“ – Beteiligte betonen Bedeutung einer verbesserten Kommunikation

Versöhnliche Töne

Versöhnliche Töne haben die außerordentliche Vollversammlung des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Würzburg am Samstag, 13. Januar, geprägt. Selbstkritisch zeigten sich im Pfarrzentrum Sankt Laurentius im Würzburger Stadtteil Heidingsfeld beim Rückblick auf den Verlauf des „Zukunftsforums“ im Oktober 2017 die Mitglieder des Diözesanrats, die Berater von „Trialog“ wie Domkapitular Thomas Keßler, Ständiger Vertreter des Diözesanadministrators.

„Auch Bischöfe sind Lernende“, sagte Diözesanadministrator Weihbischof Ulrich Boom in seinem Grußwort. Im besten Sinne sei der Bischof als Supervisor, so die lateinische Entsprechung des griechischen Worts „episkopos“, dazu angehalten, Sorge zu tragen, dass die Gläubigen auf der Spur des Evangeliums und somit Jesu seien. „Entscheidend ist, dass wir gemeinsam Kirche sind. Daraus erst entwickelt sich die ,Pastoral der Zukunft'“, betonte Weihbischof Boom. Die Gläubigen müssten nicht gute Freunde, aber als Brüder und Schwestern streitbar sein – und nicht zerstritten. „Christus ist es, der uns zusammenhält.“

Für den Diözesanrat blickte Vorstandsmitglied Dr. Michael Wolf auf das Zukunftsforum zurück. Letztlich entscheide der neue Bischof über die neuen Strukturen. Es gelte aber, ihm ein Konzept zu entwickeln. „Das Arbeitsergebnis muss Hand und Fuß haben und breite Akzeptanz im Bistum finden.“ Die Tatsache, dass die „Pastoral der Zukunft“ ein auch von Emotionen geprägter Prozess sei, mache deutlich, dass der Diözesanrat ein „extrem interessiertes Organ“ sei. Daher regte Wolf an, den Informationsfluss zu verbessern und Entscheidungen besser transparent zu machen. Auf rege Zustimmung des Diözesanrats stieß die Ankündigung von Projektkoordinator Thomas Wolf, auch den Ehrenamtlichen mit dem neuen Intranet der Diözese noch in diesem Jahr eine Plattform zur Information und Vernetzung zu bieten.

Domkapitular Keßler hob hervor, es sei wichtig, mehr miteinander als gegeneinander zu reden. „In diesem Punkt war das ,Zukunftsforum' ein ,Aha'-Signal für uns alle.“ Strukturen seien nicht der alleinige Inhalt bei der „Pastoral der Zukunft“. Es gelte, sich immer wieder neu zu fragen, was es konkret bedeute, wenn der Prozess zugleich auch ein geistlicher sei. Beim Vorstellen des Zeitplans für das weitere Vorgehen betonte er, dass ein weiteres „Zukunftsforum“ ohnehin erst sinnvoll sei, wenn das Bistum wieder einen Bischof habe.

Die Theologieprofessoren Dr. Dr. Michael N. Ebertz und Dr. Thomas Schmidt von „Trialog“ sprachen davon, dass bei ihrer Reflexion zum „Zukunftsforum“ Defizite in den Punkten Steuerung, Transparenz, Integration und Ressourcensicherung deutlich geworden seien. „Bei den Akteuren ist beispielsweise nicht angekommen, was wir gern transportiert hätten. Das geht auf unsere Kappe“, sagte Schmidt. Ebertz erklärte, die Frage nach dem „Wohin“ bei der „Pastoral der Zukunft“ müsse unbedingt geklärt werden. „Die Laien glauben nicht mehr an Partizipation, weil sie mehrfach enttäuscht wurden.“ Zugleich gelte es, mit den kirchenrechtlichen Grenzen der Beteiligung von Laien umzugehen. Schmidt regte zudem an, sich zu überlegen, wie die Rahmenbedingungen zum gemeinsamen Lernen optimiert werden könnten. „Wir müssen uns immer vor Augen halten, dass die Kirche ohne ihre Ehrenamtlichen nicht zukunftsfähig ist“, hob Ebertz hervor.

In die gleiche Richtung zielte auch Diözesanratsvorsitzende Karl-Peter Büttner in seinem einführenden Wort zur außerordentlichen Vollversammlung. Er zitierte Papst Franziskus, der in der Enzyklika „Evangelii Gaudium“ schreibt: „Die Bewusstwerdung der Verantwortung der Laien, die aus der Taufe und der Firmung hervorgeht, zeigt sich nicht überall in gleicher Weise. In einigen Fällen, weil sie nicht ausgebildet sind, um wichtige Verantwortungen zu übernehmen, in anderen Fällen, weil sie in ihren Teilkirchen aufgrund eines übertriebenen Klerikalismus, der sie nicht in die Entscheidungen einbezieht, keinen Raum gefunden haben, um sich ausdrücken und handeln zu können." 

mh (POW)