Dies zeigt, dass die Bürger ihre Verantwortung bewusst wahrgenommen und ihren Wählerwillen kundgetan haben. Die Möglichkeit frei wählen zu können ist heute, weltweit gesehen, leider keine Selbstverständlichkeit.
Neben der Freude über eine relevante Wahlbeteiligung mischt sich aber auch Sorge. Das Erstarken der rechten Parteien ist signifikant und kann nicht nur durch „Protestwähler“ erklärt werden. Populistische Aussagen scheinen immer mehr zu verfangen – einfache Antworten auf komplexe Fragen zu geben hat offensichtlich einen deutlichen Zuwachs an Wählerstimmen gebracht, wird aber nicht zur Lösung der aktuellen Probleme beitragen.
Es ist nun die Aufgabe der demokratischen Parteien, eine vertrauenswürdige Regierung zu bilden, die die zu lösenden Probleme benennt, die Zusammenhänge deutlich macht, effiziente Lösungsmöglichkeiten erarbeitet und auch mit Blick auf kommende Generationen umsetzt. Dabei appelliere ich an die demokratischen Kräfte die Zusammenarbeit zu suchen. Bei allen Lösungen sollte der Sachverstand im Vordergrund stehen und sich die Auswirkung jeder Entscheidung auf die Gesellschaft an Artikel 1 des Grundgesetzes orientieren: Die Würde des Menschen ist unantastbar – ob er wahlberechtigt ist oder nicht.