Es gelte, eine Balance aus ökologischen, sozialen und ökonomischen Belangen zu schaffen, forderte Unterländer. Einen Beitrag zu einem entsprechenden gesellschaftspolitischen Wandel könnten die katholische Soziallehre wie auch die stärkere Berücksichtigung eines ganzheitlichen Ansatzes leisten. „Viele Probleme, ob in der Gesundheits- oder auch Umweltpolitik, werden oft nur punktuell, nicht aber ganzheitlich und vernetzt betrachtet“, bemängelte Unterländer.
Im Anschluss an die Impulse sammelten die Teilnehmer Fragen zum Thema der Vollversammlung, die dann diskutiert werden sollten wie bspw. Haben wir alternativen Strategien, um den Wandel herbeizuführen? Wie können wir die Idee der ökologischen Spiritualität aufgreifen? Wie kann der Umweltverbrauch gerecht bepreist werden? Die Ergebnisse aus der Diskussion dieser Fragen sollen nach der Vollversammlung in einer Stellungnahme zusammengefasst werden.
In einem Beschluss forderte das Landeskomitee der Katholiken in Bayern ein Festhalten am Sonntagsschutz mit dem Titel „Der Sonntag muss frei bleiben“, der sich gegen Änderungen bei den Sonntagsöffnungszeiten wendet. Insbesondere dürfe „die Praxis der so genannten Marktsonntage nicht weiter geöffnet werden“, betonen die Landeskomitee-Mitglieder und wenden sich gegen einen entsprechenden Vorschlag des Bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger.
In seinem Bericht ging der Landeskomitee-Vorsitzende, Joachim Unterländer, u. a. auf die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche ein. Die Ergebnisse der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz ließen „mit Hoffnung in die Zukunft blicken“, der hier „angekündigte synodale Weg muss konsequent begangen werden“, forderte Unterländer. Dieser Prozess müsse auch zu konkreten Ergebnissen führen. Um verlorenes Vertrauen in die Kirche wiederzugewinnen, sei die Einbindung der Laien zwingend notwendig, so der Landeskomitee-Vorsitzende. Im Vordergrund des gemeinsamen Wegs müssten die vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, genannten Punkte sein: Fragen des klerikalen Machtmissbrauchs und eines dabei dringend notwendigen Aufbaus einer kirchlichen Verwaltungsgerichtsbarkeit, die Befassung mit dem Zölibat, die Sexualmoral der Kirche und schließlich die Rolle der Frau in der Kirche. Bei allem dürften „die Missbrauchsopfer nicht aus dem Blick geraten“, unterstrich Unterländer.