Liebe Schwestern und Brüder!
Bischof Dr. Franz Jung: Es ist uns eine große Freude, Sie nun zum Abschluss dieses wunderbaren Katholikentags in Erfurt zur nächsten Ausgabe einladen zu dürfen; zum 104. Deutschen Katholikentag, den wir vom 13. bis 17. Mai 2026 in Würzburg begehen wollen!
Von Erfurt nach Würzburg ist es ein kurzer Weg. Als Nachbarbistümer sind wir seit über 1000 Jahren eng verbunden. Auch viele persönliche Beziehungen zwischen Franken und Thüringen haben die Zeit überdauert – Gott sei Dank auch die unheilvolle Zeit der deutschen Teilung.
Dr. Michael Wolf: Auch unsere Bischofsstädte haben eine besondere Gemeinsamkeit: Beide haben eine Brücke als Wahrzeichen, hier in Erfurt die Krämerbrücke, bei uns in Würzburg die Alte Mainbrücke. Sie ist für uns viel mehr als eine Straße über den Fluss: Die Alte Mainbrücke ist Eingangstor in die Stadt, Touristenmagnet und Treffpunkt für die Würzburgerinnen und Würzburger. Von ihr blickt man direkt in die Stadt; man sieht die Weinberge, auf denen unser berühmter Frankenwein wächst, und die Wohnhäuser, in denen wir leben; man sieht den Dom und das Rathaus, die Wallfahrtskirche Käppele auf dem Berg und die Kirchtürme mitten in der Stadt.
Bischof Dr. Franz Jung: Seit Jahrhunderten bewachen Heiligenfiguren die Alte Mainbrücke. Die großen Statuen aus Stein scheinen ewig und unverrückbar, dabei wurden im Lauf der Geschichte Figuren auch ausgetauscht oder ersetzt. Denn immer wieder haben Menschen in den Nöten ihrer Zeit nach neuen Hoffnungsträgern gesucht. Diese Suche ist aktueller denn je. Der Zusammenhalt in Politik, Gesellschaft und Kirche ist bedroht. Immer mehr Menschen brechen Brücken bewusst ab und reißen stattdessen tiefe Gräben.
Dr. Michael Wolf: Als Christen gehen wir bewusst einen anderen Weg. Unsere Gesellschaft braucht Menschen, die über unser Zusammenleben wie Brückenheilige wachen. Der Katholikentag in Würzburg soll dafür ein Zeichen sein: Als Christen wollen wir Hoffnungsträger sein, die das Gemeinsame suchen, die andere Perspektiven eröffnen und zu neuen Ufern aufbrechen.
Bischof Dr. Franz Jung: Und auch die Kirche kann sich am Bild unserer Alten Mainbrücke orientieren: Wir wollen eine Gemeinschaft sein, die Menschen mit Gott und untereinander verbindet und Begegnung ermöglicht. Wir wollen den Blick weiten und Spaltungen überwinden. Wir wollen ein Ort der Hoffnung sein, an dem die Gesellschaft zusammenkommt und sich das Leben tummelt. Wir laden Sie heute ein, mit uns beim Katholikentag in Würzburg ein Zeichen der Hoffnung für unsere Gesellschaft zu setzen. Werden wir gemeinsam Hoffnungsträger für unsere Welt! Unser Bistumsmotto lautet: Christsein unter den Menschen. Welche Veranstaltung könnte das besser einlösen als der Katholikentag?
Dr. Michael Wolf: Wir freuen uns, wenn wir viele von Ihnen beim 104. Deutschen Katholikentag 2026 in Würzburg wiedersehen. Seien Sie uns herzlich willkommen!
Quelle: Presse- und Informationsstelle