Jedoch haben die Laienvertretungen bislang über das in der Presse und den diözesanen Verlautbarungen genannte, keine weitere Kenntnis über deren Art und Umfang. Unabhängig davon, betont der Diözesanratsvorsitzende weiter, seien diese aber nur ein erster Schritt und nicht die umfassende Lösung des Problems.
Er stimmte Bischof Dr. Franz Jung zu, der bei der Haushaltspressekonferenz wie auch in der Vergangenheit mehrfach sagte, dass die aktuelle Situation überdacht und die Möglichkeiten des Bistums Würzburg analysiert und Arbeitsschwerpunkte definiert werden müssen. Zugleich sicherte er von Seiten des Diözesanrates Unterstützung für diese zielführende Vorgehensweise zu.
Alles in allem sei ein umfassender Prozess notwendig, bei dem:
- Die aktuelle Lage der Diözese mit allen erbrachten Leistungen und eingegangenen lang- und kurzfristigen Verpflichtungen dargestellt wird. Die Umstellung auf HGB ist dabei sicherlich eine große Hilfe. Die Diözese erbringt Leistungen für die Gesellschaft, die entsprechend ausgewiesen werden müssen.
- Die finanziellen Möglichkeiten müssen kritisch hinterfragt werden. Sie sind, wie der Mathematiker sagt, eine harte Randbedingung in der Optimierung. Mit welchen Einnahmen ist in der Zukunft zu rechnen – diese Woche hat der BR über die Zunahme der Kirchenaustritte auch in unserem Bistum berichtet. Wie
können gegebenenfalls weitere Mittel akquiriert werden?
- Die Schwerpunkte der Bistumsarbeit müssen klar definiert werden, um eine gezielte Mittelvergabe zu ermöglichen. Da hier die gesamte Diözese betroffen ist, sollte dies transparent und unter Einbeziehung der Laiengremien als Vertreter der betroffenen Gläubigen erfolgen. Das aus unserer Sicht richtige Gremium wäre der Diözesanpastoralrat in dem alle, wie es im Neu-Deutschen so schön heißt, Stake-Holder vertreten sind. Dieser hat sich aber noch nicht konstituiert.
4. Die Einführung eines operativen Controllings. Dabei möchte ich Controlling nicht nur als das landläufig darunter verstandene „kontrollieren“, sondern auch als den Aspekt des Steuerns verstanden wissen. Die Kostenstellenverantwortlichen müssen zu jedem Zeitpunkt wissen, welche Mittel ausgegeben bzw. verbindlich verplant und welche noch verfügbar sind. In Anlehnung an Graf Moltke gilt sicherlich: „Keine Finanzplanung überlebt den Kontakt mit der Realität“.
In diesem Zusammenhang verwies er auch auf den Neujahrsempfang der Diözese mit Professor Dr. Harald Lesch, der in seinem Vortrag über die Natur und in diesem Zusammenhang auch über komplexe Systeme und die Probleme in der Steuerung solcher einging. Auch die Diözese Würzburg sei ein komplexes System, einfache Antworte seien langfristig oftmals nicht die richtigen. Hand anlegen an einen Teil der Gesamtplanung hat in den meisten Fällen Rückwirkungen auf andere Teile des Plans, dies sei zu berücksichtigen so Dr. Wolf weiter.
Für diese nicht einfache Aufgabe die es zu schultern gilt und die gelöst werden müsse, sicherte er konstruktive Zusammenarbeit durch den Diözesanrat der Katholiken im Bistum Würzburg zu.