Nach Ansicht der Vertreter des höchsten katholischen Laiengremiums in Bayern ist der Versuch, „ein eigenes bayerisches Ladenschlussgesetz auf den Weg zu bringen, abwegig und unnötig“. Das Gesetz über den Ladenschluss auf Bundesebene sei in seinen Bestimmungen vollkommen ausreichend und eindeutig. Längere Öffnungszeiten führten nicht zu mehr Umsatz, sondern nur zu einer Verlagerung der Umsatzzeiten: „Damit entpuppt sich das schon gebetsmühlenartig vorgetragene Argument der wirtschaftlichen Notwendigkeit als Scheinargument.“
Eine weitere Aufweichung oder Freigabe der Ladenöffnungszeiten würde die „Spirale des gegenseitigen Verdrängungswettbewerbs“ nur weiterdrehen, „ohne Rücksicht auf die betroffenen Beschäftigten und ohne Rücksicht auf die kleineren Familienbetriebe, die überlange Öffnungszeiten nicht durchhalten können“, bemängeln die Mitglieder des Landeskomitees. Mit der Aufweichung des Sonntagsschutzes würde der „Sonntag seine Funktion als gemeinsamer Ruheanker für die Familie endgültig verlieren. Jeder Tag der Woche würde zu einem Werktag“, heißt es weiter.
Auch der Versuch, die Arbeitszeiten weiter zu flexibilisieren, stößt auf entschiedene Kritik bei den katholischen Laien: „Unter dem Deckmantel der Flexibilisierung soll der Anspruch auf noch mehr Dienstund Rufbereitschaften durch die Betriebe verkauft werden.“ Damit schrumpfe die verfügbare Zeit für die Gestaltung gemeinsamer Freizeit mit Familie und Freunden „auf ein unerträgliches Maß“. (ck)