In einer vom Präsidium des Laiengremiums jüngst verabschiedeten Stellungnahme werden konkrete Schritte genannt, damit Eltern freier über das Verhältnis von Familie und Beruf entscheiden können.
Unter den vom Landeskomitee geforderten Punkten findet sich „mehr Flexibilität für Mütter und Väter, ihre Arbeitszeiten mit den Anforderungen der Familie in Einklang zu bringen“, etwa durch „fließende Übergänge zwischen Modellen der Vollzeit- oder Teilzeittätigkeit und flexible Arbeitszeiten und -orte durch die Digitalisierung“. Flexiblere Arbeitszeitmodelle müssten gleichermaßen für Beschäftigte in Führungspositionen entwickelt werden. Auch müsse die „Möglichkeit zur Teilzeitberufsausbildung“ ausgeweitet werden. Letztlich gelte es, „Erwerbsverläufe durch Optionen auf eine Unterbrechung und reversible Verkürzung der Arbeitszeit für Mütter und Väter weiter zu flexibilisieren“.
Um eine echte Wahlfreiheit zu fördern, braucht es ein „Sozialsystem, das verhindert, dass mit einer Familientätigkeit das Armutsrisiko aktuell und im Alter ansteigt“, wie es in dem Papier des Landeskomitees heißt. Eine Perspektive hierzu könnte ein „Familien- oder Erziehungsgehalt (oder ein wirkungsgleiches Sozialsystem)“ sein. Zudem fordern die Gremienmitglieder eine „Forcierung des öffentlich geförderten Wohnungsbaus in Bayern und im Bund, um Familien insbesondere in Ballungsräumen bezahlbare Wohnungen zu ermöglichen“. Es sollten zinslose Darlehen mit spätem Rückzahlungsbeginn zum Erwerb von Wohneigentum auch als Absicherung gegen die Altersarmut gewährt werden.
Daneben muss es nach Ansicht der katholischen Laien eine „angemessene Infrastruktur für Kinderbetreuung und schulische Bildung“ mit attraktiven Angeboten geben und es soll der Ausbau von Ganztagsschulen vorangetrieben werden. Schließlich sei ein „Familienlasten- und -leistungsausgleich anzustreben, der seinen Namen verdient und durch den tatsächlich bei den Familien etwas ankommt“. Abzubauen sei „die hohe Selbstfinanzierung der Familien“, die etwa „bei der Mütterrente in der gesetzlichen Rentenversicherung durch die Finanzierung aus dem Beitrags- statt Steueraufkommen“ bestehe. Auch bei der zunehmenden Belastung mit kommunalen Gebühren sei mehr Rücksicht auf Familien zu nehmen, und letztlich fehlten auch Kinderfreibeträge in der Sozialversicherung.
Die Erklärung des Landeskomitees schließt mit der Feststellung, dass es unabdingbar sei, „Familienpolitik nicht nur verbal, sondern auch tatkräftig als Querschnittsaufgabe für alle Politikfelder voranzubringen, also in der Sozialpolitik, Bildungs-, Kommunikations- und Wirtschaftspolitik sowie im Wohnungsbau, auch wenn Familien wenig ,Erpressungspotential‘ haben, sich mit Macht gegen andere Interessen durchzusetzen. Gerade das zeichnet Soziale Marktwirtschaft in einem freiheitlichen Rechtsstaat aus.“ (ck)