Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Jenseits

Ausgabe Gemeinde creativ September - Oktober 2025
Das neue Gemeinde creativ-Magazin blickt auf Jenseitsvorstellungen zwischen Bibel, Volksglauben und moderner Kunst. Es bietet Impulse für Seelsorge, Bildungsarbeit und Liturgie – und lädt dazu ein, über Hoffnung, Ewigkeit und Verantwortung ins Gespräch zu kommen. Lesen Sie dazu mehr in der neuen Ausgabe von Gemeinde creativ ab dem 29. September unter www.gemeinde-creativ.de.

Was kommt danach? Nichts – eigentlich müsste das in einer zunehmend areligiösen Gesellschaft die folgerichtige Antwort sein. Doch was macht diese Antwort mit uns, mit unserem Verständnis von Sinn und Wahrheit, mit unserer Sehnsucht nach etwas, das für immer gültig und bleibend ist, selbst wenn das Universum in seine Einzelteile zerbirst?

Wer über das Jenseits nachdenkt, schaut unweigerlich auch auf das Diesseits. Die christliche Tradition kennt hier keinen billigen Trost, sondern eine tiefe Hoffnung: dass Gott alles zum Guten führt, dass Liebe und Gerechtigkeit Bestand haben. Nicht wir sollen uns mühen, in den Himmel zu kommen – vielmehr soll der Himmel schon jetzt in unsere Welt hineinwirken: durch Liebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit.

Apokalyptische Texte der Bibel werden oft missverstanden. Sie sind keine Drohkulissen, sondern Ausdruck einer unbändigen Sehnsucht nach Veränderung. Sie machen spürbar, was nicht gut ist, und werfen ein Licht auf das, was werden soll: eine Welt, in der kein Leid und keine Ungerechtigkeit mehr herrschen.

Auch die christliche Hoffnung auf Vollendung ist kein Grund zur Furcht. Sie lebt vom Vertrauen darauf, dass Gott niemanden gleichgültig lässt. Am Ende steht Versöhnung, nicht Vergeltung. Es geht darum, was schon jetzt zählt: gelebte Beziehungen, Gerechtigkeit, Liebe.

Besonders berührend bringt das das bayerische Volksstück vom „Brandner Kaspar“ zum Ausdruck. Ein listiger Büchsenmacher und Jäger trickst den Tod aus, gewinnt Zeit – und findet am Ende im Himmel seine große Liebe wieder. Regisseur Philipp Stölzl beschreibt im Interview das Theater als einen Raum, der wie die Kirche Fragen nach Leben und Tod stellt, zum Lachen, Weinen und Nachdenken einlädt.

Und was tun, wenn Worte an ihre Grenzen stoßen? Kunst kann hier Brücken bauen. Bilder machen das Unsichtbare sichtbar, öffnen Räume für persönliche Fragen, Zweifel, Sehnsucht. Sie schaffen Momente der Stille, in denen wir ahnen können, was „ewiges Leben“ bedeutet.

Das Jenseits bleibt ein Geheimnis. Aber es lähmt nicht – es ruft in die Verantwortung: Wie lebe ich jetzt, wie gestalte ich meine Beziehungen, wie bleibe ich offen für das, was größer ist als ich selbst? Diese Ausgabe möchte dazu Anregungen geben und die Arbeit in der Pfarrei mit Impulsen, Ideen und Gesprächsanlässen bereichern.

Gemeinde creativ ist eine Zeitschrift des Landeskomitees der Katholiken in Bayern und erscheint sechsmal jährlich. Das Magazin für engagierte Katholiken richtet sich vorwiegend an die Ehrenamtlichen in den Pfarrgemeinden, an die Räte und Verbände, und an alle, die an einer lebendigen Kirche Interesse haben und sich dafür einsetzen. Bei Interesse an einem kostenfreien Printabonnement wenden Sie sich gerne an gemeinde-creativ@landeskomitee.de. Auf der Homepage www.gemeinde-creativ.de können alle Beiträge aus dem Magazin kostenfrei und ohne Registrierung gelesen werden. Es lohnt sich, regelmäßig dort vorbeizuschauen.