Immobilien in Pfarrgemeinden sind ein Paradebeispiel dafür, dass bauliche Strukturen weit über den rein materiellen Wert hinausreichen. Kirchengebäude, Pfarrhäuser und Pfarrheime sind nicht immer, aber immer noch oft, das Herzstück einer lebendigen Pfarrgemeinde. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass starke Emotionen damit verbunden sind, wenn der Erhalt der historischen und kulturellen Bausubstanz oder die Finanzierung und der Unterhalt gefährdet sind. Viele Gemeindemitglieder haben viel Herz in die Gebäude gesteckt oder verbinden viele schöne Lebenserfahrungen mit ihnen.
Doch in vielen Pfarreien steigt der finanzielle Druck und wer den Blick nicht scheut, der legt alle Daten zu Immobilien, die die Pfarrgemeinde auftreiben kann, auf den Tisch und schaut, was aktiv getan werden muss. Damit ist ein wichtiger erster Schritt getan. Nun kann nach Unterstützung und Prozessbegleitung auf dem Weg zu einer funktionierenden Immobilienstrategie gesucht werden.
In der aktuellen Ausgabe geht es um die brennenden Fragen, ob ich Immobilien behalten möchte, und wenn ja, zu welchem Zweck und wie mache ich sie zukunftssicher? Wie wird meine Pfarrgemeinde in 20, 30, 70 Jahren aussehen und was brauche ich dafür? Immobilien können weiterhin zu Orten werden, die das Gemeindeleben stärken, etwa durch sinnvolle Nutzung, als Treffpunkte und für soziale Projekte, die die Gemeinschaft beleben. Durch multifunktionale Nutzung finden darin neben Gottesdiensten auch Bildungsangebote und kulturelle Veranstaltungen statt. Auch Partnerschaften profitieren von gemeinsam genutzten Räumlichkeiten. Dadurch werde die Last der Verwaltung und Finanzierung geteilt, Ressourcen geschont und der Dialog zwischen Religionen und Konfessionen gefördert. Das birgt Chancen für eine Weiterentwicklung, nicht nur im Immobilienbereich. Je mehr Menschen sich an einer nachhaltigen Strategie beteiligen, die davon direkt oder indirekt betroffen sind, desto tragbarer werden die Entscheidungen, die nun mal getroffen werden müssen.
Hier wünschen wir Ihnen, dass diese Ausgabe wertvolle Impulse liefert, Immobilien und das Haus Gottes so zu gestalten, dass es für die Menschen in den Pfarrgemeinden nach wie vor Heimat repräsentiert und gleichermaßen Schutz und Offenheit bietet.
Gemeinde creativ ist eine Zeitschrift des Landeskomitees der Katholiken in Bayern und erscheint sechsmal jährlich. Das Magazin für engagierte Katholiken richtet sich vorwiegend an die Ehrenamtlichen in den Pfarrgemeinden, an die Räte und Verbände, und an alle, die an einer lebendigen Kirche Interesse haben und sich dafür einsetzen. Bei Interesse an einem kostenfreien Printabonnement wenden Sie sich gerne an gemeinde-creativ@landeskomitee.de. Auf der Homepage www.gemeinde-creativ.de können alle Beiträge aus dem Magazin kostenfrei und ohne Registrierung gelesen werden. Zudem werden wir die Seite in den kommenden Monaten ausbauen und zu einer Plattform werden lassen, auf der Ehrenamtliche viele nützliche Informationen und Anregungen für ihre Arbeit vor Ort erhalten: aktuelle Nachrichten aus den Diözesanräten und Verbänden, liturgische Hilfen, eine nach Themen (Umwelt, Jugend, Weltkirche, Kultur, Familie …) sortierte Materialsammlung, die Meditationen, Bausteine für Klausurtage und Anregungen zur Sitzungsgestaltung und Best-Practice-Beispiele. Kern der neuen Plattform ist und bleibt unsere Zeitschrift. Es lohnt sich, regelmäßig dort vorbeizuschauen.