Über 70 Haupt-und Ehrenamtliche aus der kirchlichen Finanzwelt – von der Pfarrgemeinde – bis zur Bistumsebene und darüber hinaus – trafen sich auf Einladung des ZdK und der "Akademie der Versicherer im Raum der Kirchen" vom 16. bis 17. Juni 2017 auf dem Siegburger Michaelsberg zur Fachtagung "Kirchliche Finanzen – Ein Ort der Mit-Verantwortung für Laien".
"Die Art ihrer Finanzgestaltung ist fundamental für die Arbeit und für den Auftrag, aber genauso für das Ansehen der katholischen Kirche in Deutschland. Eine verantwortungsvolle, nachvollziehbare und transparente Verwendung der zur Verfügung stehenden Mittel muss für uns, genauso wie es von jeder Großorganisation erwartet wird, zwingend sein," unterstrich Sternberg und verwies hierbei auf die Einbindung demokratisch legitimierter Laien. "Partizipation darf sich nicht auf Beratungsaufgaben der Pastoral beschränken, sondern ist auch für den Bereich der kirchlichen Finanzen zwingend notwendig."
Dr. Matthias Pulte, Professor für Kirchenrecht, Staatskirchenrecht und Kirchliche Rechtsgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, unterstützte Sternbergs Appell in seinem Vortrag: "Die Kirchen müssen sich heute mehr denn je jenen gegenüber, die sie weitgehend finanzieren, für ihren Umgang mit dem anvertrauten Gut verantworten. Hier besteht noch ein breiter Handlungsspielraum für die Kirche, um manches verlorengegangene Vertrauen zurückzugewinnen."
Dem Fachbeitrag schloss sich eine Diskussionsrunde mit Praktikern aus Kirchensteuerräten und dem Generalvikar des Erzbistums München und Freising, Prof. Dr. Peter Beer, über die Grenzen und Perspektiven der Mit-Verantwortung von Männern und Frauen als gewählte Laien an. Am Samstag brachte die Stadtkämmerin der Bundesstadt Bonn, Margarete Heidler, eine Außenperspektive ein. Andrea Bleher, Mitglied im Haushaltsauschuss der Synode der EKD, erweiterte den Blick mit Erfahrungen aus den synodalen Strukturen der Evangelischen Kirche.
Thomas Sternberg: "Unser Tagungsziel war es, einen Austausch über die diözesanen Grenzen hinweg und vor allem zwischen den verantwortlichen Laienvertretern in den diözesanen Gremien anzuregen. Ich freue mich, dass das mit allen hier anwesenden Frauen und Männern aus der Praxis gelungen ist. Das durchweg positive Feedback bestätigt uns in unserer Arbeit. Wir werden uns als ZdK dafür einsetzen, dass die Mitwirkung und Mitverantwortung gewählter Laienvertreter auch auf der bundesdeutschen Ebene verstärkt wird und dass ihre strukturelle Verfasstheit gesichert ist."