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„Wenn ich auch der Meinung bin, dass die Kirche sich aus den Wahlkämpfen besser heraushalten sollte, bin ich dankbar für das Statement der Deutschen Bischofskonferenz, dass die AfD für Christen nicht wählbar ist.“

Diözesanratsvorsitzender Dr. Michael Wolf bei der Frühjahrsvollversammlung des Diözesanrats

„Wenn ich auch der Meinung bin, dass die Kirche sich aus den Wahlkämpfen besser...

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Rascher Ausstieg aus Atomenergie

Diözesanrat fordert weiteren Ausbau regenerativer Energien – Für gesetzliches Verbot der PID – Büttner: Kein Denkverbot für umstrittene Themen in Kirche

Würzburg (POW) Der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Würzburg hat die Bundesregierung aufgefordert, rasch aus der Nutzung von Atomenergie auszusteigen und einen weiteren Ausbau regenerativer Energien und der notwendigen Infrastruktur im Rahmen eines gesamteuropäischen Energiekonzepts anzustreben. „Die Kernenergie ist kein Weg, eine nachhaltige und ökologisch verträgliche Energieversorgung zu gewährleisten“, betont der Diözesanrat in seinem Beschluss „Kehrtwende in der Energiepolitik“, den er bei seiner Frühjahrsvollversammlung am Samstag, 19. März, in Würzburg fasste.

Tief betroffen zeigte sich der Diözesanrat über die verheerende Katastrophe und das damit verbundene Schicksal der Menschen in Japan. Im Gebet seien die Delegierten mit den Menschen in der Krisenregion verbunden. Die Reaktorkatastrophe in Fukushima zeige, dass Unfälle in Atomanlagen nicht nur durch menschliches Versagen, sondern auch durch unkalkulierbare Risiken, wie nicht vorhersehbare Naturereignisse und Unfälle, ausgelöst werden könnten. Diese zögen aufgrund der Restrisiken weitreichende Folgen nach sich. Alle Bürger und besonders die Mitarbeiter in der Diözese Würzburg ruft der Diözesanrat auf, bei der Wahl des Stromtarifs nicht nur auf wirtschaftliche Interessen zu achten, sondern auf erneuerbare Energieträger umzustellen. Außerdem sollten Maßnahmen zur Energieeinsparung umgesetzt werden.

In seinem Wort an die Delegierten wiederholte Diözesanratsvorsitzender Karl-Peter Büttner seinen Appell für ein gesetzliches Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID) „Wir sehen und verstehen die Ängste und Befürchtungen von Paaren und können auch nachvollziehen, dass insbesondere Familien, die bereits durch eine schwere Erbkrankheit oder eine erblich veranlagte Behinderung eines Kindes Leid erfahren mussten, ihre Hoffnungen auf die Anwendung der PID setzen. Doch wir sind überzeugt, dass der gesellschaftliche Preis für die vermeintliche Sicherheit, die die PID in Aussicht stellt, zu hoch ist.“ Eine Zulassung der PID würde letztlich das Lebensrecht des Embryos an Gesundheitskriterien knüpfen, die weder objektiv aufgestellt noch dauerhaft eingegrenzt werden könnten. Schließlich habe für Christen jedes menschliche Leben einen unverfügbaren Wert, der sich in der unantastbaren Würde eines jeden Menschen spiegelt, die vom Grundgesetz verbürgt sei.

Kritik übte Büttner am geplanten Doppelhaushalt 2011/2012 im Freistaat Bayern. Es sei darauf zu achten, dass die Einsparungen nicht in erster Linie zu Lasten der Schwachen gingen. Die Kürzungen bei der Jugendarbeit müssten hellhörig machen. Mit Blick auf die Hartz IV-Diskussion sagte Büttner, die Kirche habe künftig Solidarität viel lauter einzufordern. „Denn Kirche wird nur dann wieder überzeugender, wenn sie an Haupt und Gliedern die Option für die Armen glaubwürdig fordert und vorlebt.“ Bezüglich des Theologen-Memorandums „Kirche 2011: ein notwendiger Aufbruch“ wiederholte der Vorsitzende seine Forderung, dass es auch für umstrittene Themen in der Kirche kein Denkverbot geben dürfe.

Zur Vorbereitung auf die Seligsprechung des Märtyrerpriesters Georg Häfner beteten die Delegierten am Freitagabend, 18. März, mit dem Geistlichen Assistenten des Diözesanrats, Domkapitular Christoph Warmuth, den Kreuzweg zum Käppele in Würzburg. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann feierte eine heilige Messe mit den Delegierten am Primizaltar Georg Häfners im Kloster Himmelspforten.

Zum Schwerpunktthema der Frühjahrsvollversammlung, „Eine lebendige Kirche vor Ort“, siehe eigener Bericht „Erster Einstieg in den Dialog“.

(1211/0339; E-Mail voraus)

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